Heimat- und Trachtenverein Pegnitz
Wie viel Idealismus und Arbeit, aber auch Widerstand und Kampf steckt hinter dieser Überschrift? Ob das die fünf jungen Burschen und ein gestandenes Mannsbild, die am 16. April 1953 den Verein in Leben riefen, schon ahnen konnten?
Es waren dies die Kameraden:
Ullrich Strömsdörfer
Reinhold Kitzhofer
Ludwig Koukal
Josef Gößner
Robert Koukal
Manfred Körber
Liebe zu Heimat und Volkslied waren die Leitfäden bei der Gründung. Nach Wochen intensiver Arbeit trat der junge Verein bei einer Sonnwendfeier am Schießhaus das erste mal an die Öffentlichkeit.
Die gezeigten Plattler wurden mit Beifall aufgenommen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich. Unterdessen hatte man mit dem Bruderverein Edelweiß Bayreuth Verbindung aufgenommen, der den jungen Verein mit Rat und Tat kräftig unterstützte. In der Generalversammlung am 1. September 1953 wählte man die erste Vorstandschaft. Im November des gleichen Jahres fand in Zusammenarbeit mit den Edelweißern der erste Heimatabend statt, der wegen seines großen Erfolges wiederholt werden musste.
Von diesem Tag an ging es aufwärts. Die ersten Miesbacher Trachten wurden angeschafft. Am 29. Oktober 1953 wurde die Musikkapelle gegründet.
Der Brauch des Aufstellen eines Maibaumes wurde 1954 wieder aufgenommen und die Aufnahme in die Vereinigung bayerischer Volkstrachtenverbände links der Donau erfolgte.
Unter vielen Mühen und Nachforschungen konnte die alte Pegnitzer Tracht aus den Jahren um 1700 zu neuem Leben erweckt werden. Gezeigt wurde die Tracht anlässlich der 600-Jahr-Feier der Stadt 1955, die Anschaffung der Tracht brachte Anerkennung auch von Seiten der Behörden. Es zeigte sich ein aktives Vereinsleben und die Aufwärtsentwicklung machte sich in den Folgejahren bemerkbar.
So konnte der Verein durch seine unermüdliche Arbeit am 13. + 14. Juli 1963 sein 10jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe feiern. Aus diesem Anlass wurde dem Verein auch die Ausrichtung des 15. Oberfränkischen Bezirkstrachtenfestes übertragen. Die Patenschaft für die neue Fahne übernahm unser Bruderverein Almrausch Bamberg.
Erstmals in der Geschichte der Stadt Pegnitz begrüßte man über 1000 Trachtlerinnen und Trachtler aus dem oberfränkischen, mittelfränkischen und Oberpfälzer Raum.
Die Heimatabende, die fast jeden Herbst oder nach dem Maibaumaufstellen vom Verein veranstaltet wurden, fanden guten Anklang bei der Bevölkerung.
Oft wurde aber auch die Gesangs-, Plattler- und Theatergruppe von anderen Vereinen der Stadt und den umliegenden Ortschaften zur Ausgestaltung von Unterhaltungsabenden geholt.
Im März 1968 wurde die Jugendgruppe neugegründet, die sich nach kurzer Zeit bereits an den Heimatabenden und Trachtenfesten aktiv beteiligte. 1972 wurden die Buben und Mädel, unter großem finanziellen Aufwand, in die Pegnitzer Volkstracht eingekleidet.
So konnte der Verein vom 22. bis 24. Juni 1973 sein 20jähriges Gründungsfest, verbunden mit dem Oberfränkischen Trachtenfest, feiern. Ein Jahr später, am 18. und 19. Mai 1974 richtete der Verein den Oberfränkischen Trachtenjugendtag in Pegnitz aus.
Beim 1. Pegnitzer Marktplatzfest am 3.8.1974 ( der Löhrskerwa) wirkte der Verein und die Musikkapelle mit.
Am 20. Mai 1978 feierte der Verein seinen 25. Geburtstag im Festzelt auf dem Knopferweiher im kleinen Rahmen.
Ab 1979 wurde der alte Brauch des Osterbrunnenschmückens in Pegnitz von unserer Jugendgruppe wieder aufgenommen.
Am 3. Juli 1983 beteiligte sich der Verein beim 100jährigen Gründungsfest der Bayerischen Trachtenverbände am Großen Trachtenumzug in München.
Am 7. und 8. Juni 1986 richtete der Verein wieder den Oberfränkischen Trachtenjugendtag in Pegnitz aus.
Vom 1. bis 8. August 1987 war das 7. Oberfränkische Jugendzeltlager in Pegnitz am Schloßberg. Trotz schlechten Wetters konnte der Verein 10 Jugendgruppen aus ganz Oberfranken mit 110 Jugendlichen und 30 Betreuern begrüßen. Eine Woche lang war bei einem guten Programm und guter Stimmung in den
15 Großzelten immer etwas los.
Nachdem unser Verein seit 1956 fast jedes Jahr beim Erntedank- und Kürbisfest in Muggendorf mitfeiert, kamen die Muggendorfer Trachtler 1991 zum Patenbitten. Am 4. u. 5. Juli 1992 übernahm der Heimat- und Trachtenverein Pegnitz die Patenschaft der neuen Fahne der Wiesenttaler Muggendorf.
In den letzten 30 Jahren stellte der Verein laufend ehrenamtliche Bezirksverwaltungsmitglieder ab.
Vom 18. - bis 20. Juni 1993 fand das 40jährige Gründungsfest verbunden mit dem Oberfränkischen Trachtenfest am Knopferweiher in einen 3000-Mann-Zelt statt.
Seit 1998 ist die Stadt Pegnitz Ausrichter des Maibaumsaufstellen im Rahmen des Stadtmarketings. Der Trachtenverein übernimmt dabei die Ausgestaltung. Seitdem wird der Maibaum auch wieder mit einem Pferdefuhrwerk zum Marktplatz gebracht.
Ab November 1998 gestaltet der Verein wieder jedes Jahr Heimatabende mit Theater im Gasthaus Ficht in Zips. Der Zustrom der Bevölkerung wurde immer größer, so dass 2002 der Heimatabend an 2 Tagen abgehalten wurde.
(obiger Artikel wurde von Herbert Engelbrecht verfasst)
Am Samstag, den 8. November 2003, feierte der Verein unter der Schirmherrschaft von Herrn ersten Bürgermeister Manfred Thümmler sein 50jähriges Gründungsjubiläum mit einem großen Festabend in der Christian-Sammet-Halle in Pegnitz.
Zu diesem Abend konnte Vorstand Josef Prell viele Vereine begrüßen, welche aktiv am Festabend mit Ihren Darbietungen mitwirkten.
Bei der Bevölkerung fand dieser Abend sehr guten Anklang.
Das traditionelle Osterbrunnenschmücken fand im Jahr 2004 erstmals am neugestalteten Brunnen vor dem neuen Rathaus statt.
Im Jahr 2006 konnte der Verein im vollbesetzten Gemeindehaus das überregionale "Jugend singt und musiziert" ausrichten.